Montag, 14. Oktober 2013

Ode an die Maloche

Geliebtes Hamsterrad, rundrasendes,
lässt mich sein ein Zahnrad in der Maschine,
Regelwerk der Industrie, du Mahnendes,
Stimmgabel für das Summen der Arbeitsbiene.

Maloche, du Sklaverei der Moderne,
Fixpunkt des Menschenlebens,
Sonne, Mond und auch die Sterne,
du glücklosestes jedes Strebens.

Lässt mich altern, lässt mich welken,
stielst meine Jugend, frecher Dieb
meinen Lebensgeist willst du melken
knockst mich aus mit hartem Hieb.

Nimmst meine Zeit gefangen,
hast mich in der Hand, notgedrungen
mit leerem Blick und blassen Wangen,
ist die Flucht mir nicht gelungen.

Maloche, du Mörder der Träume,
hast die Lust an Manchem auf dem Gewissen,
steckst die Menschen in kahle Räume,
lässt sie ihr Zuhause und ihre Lieben vermissen.

Ich brauche dich, du Mittel zum Zweck,
aber du nutzt dies aus, ohne Scham,
behandelst mich schlecht, so wie Dreck,
erfüllst mein Herz mit massig Gram.

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